29.02.2020

Dachauer Erfolge im Finswimming

Dachau/Chemnitz – Öfter mal was Neues! Bei den 30. Offenen Sachsenmeisterschaften, gleichzeitig die 13. Sachsenmeisterschaft der Masters im Finswimming, feierten Sven Höfer und Alexander Sengpiel vom SV Dachau schöne Erfolge. Sie starteten für die Tauchsportfreunde (TSF) Dachau und schwammen in Chemnitz mit unter anderem jeweils einem vierten Platz knapp am Siegerpodest vorbei.

Finswimming (englisch für Flossenschwimmen) steht für 2024 auf dem Plan für die Olympischen Spiele in Paris und gilt als schnellste Schwimmsportart – die Formel 1 im Wasser. Die Sportler schwimmen dabei wie ein Delfin: Ausgestattet mit einer großen Monoflosse (MonoFin) düsen sie in mehreren Disziplinen durchs Wasser. Am Fuß gibt es das sogenannte Fußteil und das Flossenblatt (rund 72 mal 70 Zentimeter groß und auch mit einem Anstellwinkel versehen, der eine Überstreckung des Fußes verhindern soll).

Flipper & Co. machen das nicht anders: Delfine haben eine Fluke (Flosse) und bewegen diese schnell hoch und runter, um sich fortzubewegen. Sie erreichen dabei enormes Tempo: Der schnellste Delfin, ein Schwertwal, wurde mit 55 Stundenkilometern gemessen - Finswimmer schaffen bis zu 20 Stundenkilometer.

Ganz so schnell waren Höfer und Sengpiel nicht, aber nach hartem Training mit der Monoflosse fanden sie sich im Finswimming gut zurecht. Sengpiel kam zugute, das er als erster Deutscher Meister im Mermaiding (2016) mit der Monoflosse bereits Erfahrung hatte.

In Chemnitz bestritten Höfer und Sengpiel in der offenen Klasse (18 Jahre und älter) ihren ersten Fin-Wettkampf.

Der erste Wettkampf war 50 Meter AP (AP steht für Apnoe = Freitauchen). Dabei wird unter Volllast 50 Meter durchgetaucht. Sengpiel brauchte 24,58 Sekunden (4m/sec=15 Stundenkilometern).

Über 50 und 100 Meter FS „Freistil“ (FS = Finswimming an der Oberfläche mit Schnorchel) benötigte Höfer 26,57 Sekunden über 50 Meter und 57,04 über 100 Meter und erreichte Rang neun und sechs. Sengpiel wurde in 25,32 beziehungsweise 58,13 Sekunden zweimal Achter. Über die anstrengende 200 Meter FS schaffte es Höfer im 2:13,98 Minuten auf den undankbaren Platz 4 von 8.

Als letzte Disziplin standen die „BiFins“ an. BiFins sind normale Flossen (Dual- oder auch Stereo-Flossen), man hat also an jedem Fuß eine Flosse. In dieser Disziplin ist man als klassischer Schwimmer eher zuhause. Die Dachauer schwammen die 50 Meter in 26,43 (Höfer, Platz 5) und 26,39 Sekunden (Sengpiel, Rang vier).

Dieser Wettkampf war eine Zusammenarbeit zwischen den TSFD und dem SVD. Sven und Alex schwimmen in beiden Vereinen, bei den Tauschsportfreunden mit und beim Schwimmverein ohne Flossen. Die Zusammenarbeit der Vereine ist vor allem in Hinblick auf das neue Hallenbad reizvoll. Traum wäre es, eine gemeinsame Finswimming-Wettkampfgruppe aus der Taufe zu heben. Das gibt es in Bayern noch nicht so häufig, wogegen im Nordosten, Westen und vor allem Osten Finswimming längst populärer ist. Bei den Meisterschaften in Chemnitz waren nur 3 Vereine mit insgesamt 6 Teilnehmern aus Bayern am Start, 8 Vereine mit 101 Teilnehmern aus Sachsen und insgesamt 182 Teilnehmern aus 19 Vereinen.

AS/JW

 

Wollen Finswimming in Bayern salonfähig machen: Alexander Sengpiel (links) und Sven Höfer vom SV Dachau/Tauchsportfreunde Dachau