31.05. - 02.06.2019
Dachau stark bei den Deutschen Meisterschaften: Marcel Starke Vierter in Berlin
Berlin/Karlsruhe/Dachau – Bei den Jahres-Highlights, den Deutschen Meisterschaften, war der SV Dachau mit einem Septett vertreten – und das kehrte als „die glorreichen Sieben“ zurück. Youngster Marcel Starke (2007) wurde bei den Jahrgangsmeisterschaften in Berlin herausragender Vierter über 1.500 Meter Freistil. Zeitgleich setzte am anderen, dem südwestlichen Ende Deutschlands in Karlsruhe bei den 51. Deutschen Masters-Meisterschaften über die kurzen Strecken ein kleiner Medaillenregen über dem SVD ein: Die Dachauer kehrten mit fünf Goldmedaillen, zwei Silber- und einer Bronzemedaille zurück. Als Sahnehäubchen schwamm Violetta Schlesinger (AK 50, Jahrgang 1969), die an allen Goldmedaillen beteiligt war und zweimal Solo-Champion und dreimal Staffel-Sieger wurde, über 50 Meter Brust einen neuen deutschen Rekord.
Marcel Starke schwimmt aktuell, so scheint es, in der Form seines jungen Lebens. Der Zwölfjährige zeigte im Konzert von fast 1.500 Nachwuchsgrößen der Schwimmnation in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark der Bundeshauptstadt keinerlei Nervosität. Bei seinen beiden Einzelstarts stellte der einzige Berlin-Fahrer Dachaus jeweils neue Bestzeiten auf. Über 400 Meter Freistil erreichte er Platz 16, über 1.500 Meter Freistil schwamm er knapp am „Stockerl“ vorbei und wurde sensationell Vierter.
Die Karlsruher Meisterschaften der Masters mit 2.600 Einzelstarts von 891 Athleten aus 236 Vereinen – nach 1999 und 2003 zum dritten Mal vom SSC Karlsruhe ausgerichtet - gerieten am selben Wochenende zu regelrechten „Violetta-Schlesinger-Festspielen“. Schlesinger reiste als Titelverteidigerin über 50 Meter Brust an und wurde im Fächerbad am Sportpark – benannt nach dem einst fächerförmig geplanten Grundriss der „Fächerstadt“ Karlsruhe – ihrer Favoritenrolle gerecht: Über die Brust-Sprintstrecke holte sie souverän Gold und unterbot mit 0:36,72 Min. den seit 2015 von Elke Schmitz (Dormagen) gehaltenen deutschen Rekord um drei Zehntelsekunden. Es war einer von 28 deutschen Rekorden, die in Karlsruhe verbessert wurden. Fast wäre Schlesinger noch der 29. gelungen: Über 100 Meter Brust wurde sie zwar ebenfalls Deutsche Meisterin, verfehlte da den Rekord – auch gehalten von Elke Schmitz – aber knapp. Noch – denn das nächste Ziel steht fest! Über 200 Meter Lagen wurde sie Vize-Meisterin, über 100 Meter Freistil schaffte sie Rang acht und war eine der erfolgreichsten Schwimmerinnen der Meisterschaften.
Damit aber (noch lange) nicht genug: Mit ihren Staffelkolleginnen Regina Frischholz (1965), Christine Resech (1964) und Susanne Schober (1971) schaffte sie in der AK 200 einen herausragenden „goldenen Hattrick“: Sowohl über 4 x 50 Meter Freistil wie auch über 4 x 50 Meter Lagen und 4 x 100 Meter Freistil krönten sich die Dachauer Super-Girls zu „Golden Girls“.
Neben dem Goldregen gab es mit Silber für Regina Frischholz über 50 Meter Freistil und Bronze für Jochen Heinzinger (1967) über 100 Meter Schmetterling weiteres Edelmetall. Heinzinger wurde zudem über 50 Meter Schmetterling Vierter, Susanne Schober erkämpfte sich über 100 Meter Rücken Rang neun, Alexander Sengpiel (1969) wurde über 50 Meter Freistil 27. Insgesamt erreichte der SVD im Medaillenspiegel unter den 236 Vereinen einen starken 30. Platz.
Würde Uwe Böer (1969), aktiver SVD-Trainer der Sport-1-Bahn und früherer SVD-Masters, nicht derzeit für TSV Indersdorf starten, hätte es für Rang 14 gereicht, denn Böer schaffte ebenfalls ein „goldenes Triple“: Über 50 Meter Schmetterling, 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Lagen war er an diesem meisterlichen Wochenende unschlagbar.
Jürgen Winzer
Die „Golden Girls“ des SV Dachau mit ihren drei Staffel-Goldmedaillen (v.l.): Regina fischholz, Susanne Schober, Violetta Schlesinger und Christine Resech
Showdown über 100 Meter Schmetterling: Jochen Heinzinger (SVD, Dachau) muss sich dem neuen Deutschen Meister Uwe Böer (Indersdorf, unten) knapp geschlagen geben und holt Bronze