01.-03.06.2018

Fünf SVD-Vereinsrekorde bei Deutschen Masters-Meisterschaften in Osnabrück

Osnabrück/Dachau - „Klein, aber fein“ lautete das Motto des SV Dachau bei den 50. Deutschen Meisterschaften der Mastersschwimmer in Osnabrück: Mit sechs Athleten war die Dachauer Riege etwas kleiner als gewohnt - hinterließ aber den gewohnt starken Eindruck: Das Dachauer Sextett kehrte mit einem Meistertitel, drei  Silbermedaillen und fünf Vereinsrekorden aus der westfälischen Metropole zurück. Violetta Schlesinger (Jahrgang 1969) wurde je einmal Deutsche Meisterin und Vize-Meisterin,  Chefcoach Michael Posch (1970) zweimal Vize-Meister.

Supergirl und Wonder Woman sind die größten Frauenhelden der Comic-Geschichte. Komisch, dass sie nicht mit bürgerlichem Vornamen Violetta heißen (sondern Kora und Diana). Denn die Dachauer Superheldin Violetta machte ihrem Ruf als Top-Schwimmerin auch in Osnabrück einmal mehr alle Ehre. Der Neuzugang aus Burghausen siegte bei den Meisterschaften über die kurzen Strecken in neuer Vereinsrekordzeit über 50 Meter Brust und wurde über 100 Meter Brust Vize-Meisterin. Zudem war sie als Brustschwimmerin in den beiden Lagenstaffeln (4 x 50 Meter und 4 x 100 Meter) maßgeblich an zwei weiteren Vereinsrekorden beteiligt. Die beiden anderen neuen Vereinsrekorde schwamm Matthias Gattinger (1994) über 50 Meter Freistil und 100 Meter Freistil ein.

Über 900 Sportler aus 256 deutschen Schwimmvereinen maßen sich im Osnabrücker Nettebad bei über 2300 Einzelstarts und fast 450 Staffelstarts. Die Dachauer waren mit drei jungen Nachwuchs-Masters und drei Routiniers an den Start gegangen. Vor allem die Jungen, Lisa-Marie Posch, Felix-Kowarik-Strömer (beide 1998) und Matthias Gattinger (1994) hatten es schwer, da die Wettkämpfe in den jüngeren Altersklassen sowohl quantitativ wie qualitativ hervorragend besetzt waren. So schwamm in der AK 20 mit Jonas Bergmann, dem Lokalmatadoren der SG Osnabrück, ein mehrfacher Deutscher Meister (in der offenen Wertung!) mit - und teilweise als direkter Konkurrenz für die SVD-Asse Gattinger und Kowarik-Strömer. Angesichts der „hohen Dichte der Breite an der Spitze“ war für die „SVD- Masters-Youngster“  an Medaillenränge nicht zu denken. Aber: Kowarik-Strömer schwamm bei all seinen Einzelstarts in die Top Ten, Gattinger schrammte mit Rang 12 einmal nur knapp daran vorbei und Posch knackte dreimal die Top 20.

Die drei „Masters-Routiniers“ lieferten dagegen bei den Einzelrennen ausschließlich Top-Ten-Platzierungen ab.  Schlesinger holte nach Meister und Vize-Titel noch zwei vierte Plätze. Chefcoach Posch wurde neben seinen beiden Silber-Rängen noch je einmal Vierter, Fünfter und Neunter, Jens Waldow (1973) verpasste über 50 Meter Rücken als undankbarer Vierter das Podium nur um Hundertsel, wurde zudem einmal Sechster, zweimal Siebter und einmal Achter.

Auch bei den Staffeln, der traditionellen Parade-Disziplin des SV Dachau lief es toll: Zwei von vier endeten mit neuen Vereinsrekorden! Mit ein bisschen mehr Glück hätte es auch hier Happy Ends mit Medaillen gegeben: Die 4 x 50-Meter-Lagen-Staffel mit Kowarik-Strömer, Schlesinger, Posch (Lisa-Marie) und Waldow wurde Vierter, die 4 x 100 Meter Freistil-Staffel (Posch, Vater & Tochter, Schlesinger, Gattinger) Fünfter, dazu gab es einen sechsten und siebten Rang.

Fünf Wochen vor der Meisterschaft über die kurzen Strecken war der SVD bei den 34. Deutschen Masters-Meisterschaften über die langen Strecken in Wetzlar durch Violetta Schlesinger vertreten. Dort hatte sich das Dachauer Wonder Woman mit Rang vier (200 Meter Rücken) und fünf (200 Meter Brust) - jeweils mit neuem Dachauer Altersklassenrekord - äußerst erfolgreich für die Osnabrücker Titelkämpfe „eingeschwommen“.

Jürgen Winzer

 

Die Armada des SV Dachau bei den Deutschen Masters-Meisterschaften in Osnabrück (v.l.): Felix Kowarik-Strömer, Lisa-Marie Posch, Michael Posch, Matthias Gattinger, Violetta Schlesinger, Jens Waldow